Die Kunst, Fehler in Champagner zu erkennen

Champagner, das Symbol für Feier und Luxus, ist ein Getränk, das mit grösster Sorgfalt und Tradition hergestellt wird. Doch selbst in dieser Welt der Eleganz können Fehler auftreten. Dieser Beitrag beleuchtet, wie man gängige Fehler wie TCA (Korkgeschmack), Oxidation, flüchtige Säure und Lichtfehler erkennt und was zu tun ist, wenn der Champagner fehlerhaft ist.

TCA und andere Korkfehler

2,4,6-Trichloranisol (TCA) ist verantwortlich für den unangenehmen, muffigen Geruch, der als Korkfehler bekannt ist. Dieser entsteht durch die Reaktion von Schimmelpilzen mit chlorhaltigen Bleichmitteln. TCA verleiht dem Champagner einen charakteristischen Geruch nach nassem Hund, feuchtem Keller oder nassen Zeitungen. Andere Korkfehler können ähnliche Gerüche hervorrufen, die oft schwierig zu unterscheiden sind.

Oxidation

Oxidation ist ein weiterer häufiger Fehler, der auftritt, wenn Champagner zu lange dem Sauerstoff ausgesetzt wird. Dies kann zu einem Verlust der Frische und lebendigen Aromen führen, wodurch der Champagner flach und leblos schmeckt. Erkennbar ist dies oft an einem veränderten Farbton, der ins Bräunliche geht. Pollnitz et  al 1996

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Flüchtige Säure

Flüchtige Säure, hauptsächlich Essigsäure, entsteht durch bakterielle Aktivität. In kleinen Mengen kann sie zum komplexen Profil des Champagners beitragen, in hohen Konzentrationen führt sie jedoch zu einem stechenden, sauren Geruch und Geschmack.

Lichtfehler

Lichtfehler treten auf, wenn Champagner zu lange Licht ausgesetzt wird, insbesondere UV-Licht. Dies kann zu einer Zersetzung bestimmter Aminosäuren führen, die unangenehme Schwefelverbindungen produzieren und den Champagner ungeniessbar machen. A.Furet et. al 2021

Andere Probleme

Die muffigen, animalischen Aromen, die man manchmal bei sehr natürlich hergestellten stillen Weinen findet, sind in der Umgebung des Champagners mit niedrigem pH-Wert selten, obwohl sie bei sulfatfreiem und ultranatürlichem Champagner immer häufiger auftauchen. Die „Moussierung“ ist ein Fehler, den man nicht riechen kann, sondern der sich erst am Gaumen (und meist im Abgang) mit einem muffigen, pelzigen, tierähnlichen Geschmack bemerkbar macht. Wenn Sie tatsächlich einen animalischen, muffigen Geruch riechen können, könnte es sich um Brettanomyces (kurz „Brett“) handeln, einen bestimmten Hefestamm, der in Fässern verweilt und Fehlaromen produziert.

Massnahmen bei fehlerhaftem Champagner

Bei Verdacht auf einen dieser Fehler ist es ratsam, den Champagner nicht zu trinken. Sind Sie im Restaurant oder einer Bar, geben Sie die Flasche zurück.

Fazit

Das Erkennen von Weinfehlern in Champagner erfordert Aufmerksamkeit und Erfahrung. Weinproben und Sensorikkurse können dabei helfen, die Fähigkeit zu entwickeln, subtile Anzeichen von Weinfehlern zu identifizieren. Es ist auch wichtig zu beachten, dass manche Aromen, die für einige als Fehler gelten, von anderen als charakteristisch oder sogar wünschenswert angesehen werden können, abhängig vom Weintyp und dem persönlichen Geschmack.Die Kenntnis dieser Weinfehler hilft nicht nur, Enttäuschungen zu vermeiden, sondern trägt auch dazu bei, die Qualität dieses exquisiten Getränks zu schätzen und zu bewahren.

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