Die Lahertes sind stets neugierig und experimentierfreudig, sowohl in den Weinbergen als auch im Keller. Und die Vielfalt der Weine von Laherte ist wirklich atemberaubend. Aurélien Laherte, ein sehr talentierter Jungwinzer in der 7.Generation macht so viele Dinge gut, von seinen reinen Meunier-, Pinot Noir- oder Chardonnay, den verschiedenen Rosés zu seiner Les 7-Solera-Abfüllung, die eine Mischung aus allen sieben erlaubten Trauben ist.
Auf über 75 Parzellen in über zehn Dörfern befinden sich die Weinberge gestreut. Eine Parzelle im Weinberg Lese Clos und eine im benachbarten Derriere le Jardin sind mit allen sieben Sorten bepflanzt. Die ältesten Weinberge sind 70 Jahre alt. Die Weinberge werden nach biodynamischen Grundsätzen bewirtschaftet und sind seit 2010 zertifiziert. Die Parzellen las Clos und Beaudiers werden mit Pferden bewirtschaftet. Die Weine werden getrennt nach Parzellen vinifiziert. Sie gären langsam und immer mit natürlicher Hefe.
Im Keller verfügen die Lahertes über zwei traditionelle vertikale Coquard-Pressen. „Das ist etwas übertrieben für ein Weingut unserer Grösse“, gibt Laherte zu, „aber es erlaubt uns, wenn die Trauben eintreffen, sie sehr schnell zu pressen. Es ist besser, dass wir auf die Trauben warten, als dass die Trauben auf uns warten“.
Seit den achtziger Jahren wird ein beträchtlicher Teil ihrer Grundweine in grossen Holzfässern und auch in Barriques ausgebaut, die sie hauptsächlich von Francois Freres bezieht. Ihre Produktion wird im Eichenholz ausgebaut und die Reserveweine werden ebenfalls in Barriques gelagert. Ein Teil der Weine wird der malolaktischen Gärung unterzogen, ein anderer Teil nicht: je nach Jahrgang und Cuvée.
Schon die beiden Laherte-Brüder vor Aurélien haben so gearbeitet, es ist eben eine Familie absoluter Qualitätsfanatiker, die der perfekten Terroir-Expression alles unterordnen.
Laherte Frères ist zwar als NM (négociant-manipulant) eingetragen, aber in Wirklichkeit handelt es sich um einen echten Winzer-Champagner, denn alle Weine werden auf dem Weingut angebaut. Die Bezeichnung NM ist das Ergebnis einer bürokratischen Formalität: Jedes Mitglied der Familie – Thierry, Christian, Aurélien und seine Mutter Laurence – besitzt einen Teil der Reben, und das Unternehmen Laherte Frères „kauft“ die Trauben von den Familienmitgliedern. Wäre sie heute eingetragen, würde man sie wahrscheinlich als SR (société de récoltant) bezeichnen, aber diese Struktur gab es damals noch nicht.
Die Champagner von Laherte haben ihr Profil im Laufe des letzten Jahrzehnts immer mehr verfeinert. Früher waren die Champagner konzentriert und dicht, aber etwas rustikal. Heute sind sie alle gut definiert, obwohl sie eine grosse Bandbreite an Weinen abdecken. Alle Champagner gewinnen an Komplexität, Präzision und Ausdauer. Das Einstiegsniveau ist hoch, und die Spitzencuvées sind sehr individuell, kraftvoll und griffig, mit deutlichen salzig-mineralischen Noten. Sie lassen sich vielseitig zu Fisch und Meeresfrüchten, aber auch zu Vorspeisen, weissen Fleischgerichten und auch zur asiatischen Küche kombinieren.
Jahresproduktion ca. 120’000 Flaschen
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