Champagner richtig lagern

Champagner und guten Schaumwein lagert man lichtgeschützt bei konstanter Temperatur. Diese darf tatsächlich etwas kälter sein als beim Wein. Und zwar zwischen 7° und 12°

Wer glaubt, Champagner könne problemlos im heimischen Keller lagern, der irrt – und zwar gewaltig. Champagner gehört zu den licht- und hitzeempfindlichsten Getränken überhaupt (neben Milch, frisch gepressten Säften und Weisswein).

Seine Lagerung muss daher besonders sorgfältig erfolgen. Das bedeutet, dass Champagner lichtgeschützt in einem dunklen Raum bei einer Temperatur von bis zu 12° C gelagert werden sollte, also genau unter den Bedingungen, die in unseren Weinlager herrschen. Dass bei längerer Lagerung möglichst stabile Temperaturverhältnisse und Erschütterungsfreiheit herrschen sollten, versteht sich von selbst. Übrigens: Champagner gehört erst ein bis zwei Stunden vor dem Genuss in den Kühlschrank und darf dort keinesfalls wochenlang herumstehen.

Ganz im Allgemeinen sollte Champagner nicht im Kühlschrank lagern, da dies die Qualität und den Geschmack beeinträchtigen kann. Es gibt einige Gründe dafür:

  1. Trockene Luft: Der Kühlschrank entzieht der Luft Feuchtigkeit, was dazu führen kann, dass der Korken austrocknet. Wenn der Korken austrocknet, kann er schrumpfen und somit Luft in die Flasche eindringen lassen. Dies kann den Champagner oxidieren lassen und den Geschmack negativ beeinflussen.
  2. Temperaturschwankungen: Öffnet und schliesst man den Kühlschrank oft, führt das zu Temperaturschwankungen im Inneren. Diese Schwankungen können ebenfalls den Champagner beeinträchtigen, indem sie den Druck innerhalb der Flasche verändern und möglicherweise den Korken lockern.
  3. Licht: Kühlschränke haben in der Regel Beleuchtung im Inneren, die ultraviolette Strahlen abgeben kann. Übermässige UV-Exposition kann den Champagner vorzeitig altern lassen und den Geschmack verändern.

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Viele Menschen denken, dass Champagner so schnell wie möglich getrunken werden sollte, innerhalb von ein bis zwei Jahren nach dem Kauf. Das stimmt nur bedingt, denn viele Schaumweine können dank ihrer Säure sehr gut reifen. Besonders gute Champagner brauchen in der Regel vier bis fünf Jahre, bis sie «zur Ruhe kommen». Grundsätzlich kann man wohl sagen, dass ein guter Champagner nach dem Degorgieren (Entfernung der Hefe und Zugabe der Dosage) mindestens zwei Jahre von einer Reifung profitiert – vorausgesetzt, er wird richtig gelagert.

Wir kennen nun die Temperatur. Bleibt noch die Frage stehend oder liegend

Es gibt die Theorie, dass die Flaschen stehen gelagert werden können, da die Kohlensäure die sich löst, den Korken frisch halte. Allerdings habe ich das noch nie in irgend einem Keller in der Champagne gesehen. Dort liegen alle Flaschen über Jahrzehnte liegend. Darum halte ich das persönlich seit Jahren auch so und würde das jedem auch so empfehlen.

Alle bei uns gelagerten Champagner werden unter optimalen Bedingungen aufbewahrt: liegend bei einer Temperatur von 12 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 65 %. Diese sorgfältige Lagerung garantiert, dass die Frische der Weine erhalten bleibt – auch bei älteren Jahrgängen können Sie sich auf ihre Qualität verlassen.

Für Champagner gibt es eine Faustregel: Ein Wein ist mindestens so lange haltbar, wie er auf der Feinhefe lag. Wir geben bei jedem Wein an, wie lange er auf der Feinhefe gereift ist. Ein einfacher Non-Vintage, der mindestens 15 Monate auf der Hefe gelegen hat, kann also mindestens 15 Monate gelagert werden. Ein Jahrgangs-Champagner mindestens drei Jahre und länger. Bei richtiger Lagerung ist es kein Problem, Weine bis zu 15 Jahre und länger zu lagern, bevor man sie trinkt.

Letztlich ist aber der persönliche Geschmack entscheidend. Wer frische, fruchtige Noten im Champagner liebt, sollte ihn nicht länger als vier/fünf Jahre lagern. Gute Schaumweine verlieren durch die Reifung einen Teil ihrer frischen Primäraromen und entwickeln mit der Zeit Noten von Blüten, Trockenfrüchten, Nüssen sowie Aromen von Makronen, Kokosnuss, Mokka oder sogar Schwarzpulver.

Fakt ist aber auch, dass es tatsächlich auch auf den Jahrgang und die Machart des Weines ankommt. So sind gute Champagner aus dem Jahr 2005 gerade erst trinkreif geworden und werden sich noch einige Jahre gut halten. Dom Perignon aus 2008 oder 2012 empfehle ich noch abzuwarten, während man den 2010er schon sehr gut trinken kann. Auch die Champagner von 2011 sind heute sehr gut zugänglich. Auf alle Fälle möchten wir Ihnen den Versuch ans Herz legen, Champagner etwas Zeit im Keller für die Reife zu geben. Sie werden es nicht bereuen!

 

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