Flavien Nowack
Champagne Flavien Nowack – Terroir in seiner reinsten Form
Champagne ist eine Region voller Tradition, Prestige und grosser Namen. Doch die spannendsten Geschichten entstehen oft abseits der grossen Häuser – dort, wo Winzer mit eigener Handschrift, Mut zur Eigenständigkeit und einem klaren Blick für ihre Lagen arbeiten. Einer von ihnen ist Flavien Nowack, der in Vandières, im Herzen der Vallée de la Marne, eine faszinierende Kollektion von Champagnern vinifiziert. Seine Weine gehören zu den Entdeckungen, die Kenner begeistern, weil sie Herkunft, Terroir und Handwerk in jedem Glas spürbar machen.
Herkunft und Philosophie
Flavien Nowack stammt aus einer langen Winzerfamilie – er ist die achte Generation, die Reben in Vandières kultiviert. Seit 2011 prägt er die Domaine mit einer neuen Ausrichtung. Während frühere Generationen eher klassisch und ertragsorientiert arbeiteten, geht Flavien den Weg der Reduktion: weniger Eingriff, mehr Ausdruck der Lage. Für ihn soll Champagner nicht das Ergebnis von Technik sein, sondern das Spiegelbild von Boden, Klima und Jahrgang.
Seine Philosophie beruht auf drei Grundpfeilern: Biodiversität, Präzision und Geduld. Die Weinberge werden naturnah gepflegt, ohne Herbizide, dafür mit Hecken, Sträuchern und Bäumen, die er als „Clos environnementaux“ bezeichnet. Diese schaffen Lebensräume für Insekten, schützen vor Erosion und fördern ein gesundes Mikroklima.
Vinifikation mit Fingerspitzengefühl
Im Keller setzt Flavien Nowack auf Zurückhaltung. Die Gärung erfolgt spontan mit natürlichen Hefen. Auf Zuckerzugaben verzichtet er, wann immer es die Reife erlaubt. Auch die malolaktische Gärung wird nicht forciert – sie darf stattfinden, wenn der Jahrgang es vorgibt, muss es aber nicht.
Ein besonderes Merkmal seiner Arbeit kommt bei der zweite Gärung zur geltung: Statt industrieller Hefe verwendet er Traubenmost für die Prise de Mousse. Dadurch entsteht ein etwas niedrigerer Druck in der Flasche, was die Perlage feiner wirken lässt und den Weinen eine elegante, seidige Textur verleiht. Seine Champagner lagern oft mehrere Jahre auf der Hefe, bevor sie degorgiert werden. Die Dosage ist stets minimal und nur so viel, wie nötig ist, um die Balance zu wahren.
Das Ergebnis sind Champagner von faszinierender Klarheit: Weine, die Spannung aufbauen, ohne laut zu sein, die Tiefe entwickeln, ohne schwer zu wirken.




