Schokolade und Champagner

Schokolade und Champagner, das klingt für viele nach einer genialen Kombination, aber meistens endet diese Kombination wie ein unglückliches Blind Date. Du kannst absolut sicher sein – es hat nicht funktioniert. Aber wenn du dir trotzdem ein wenig Mut fasst, nimm dir einen Moment Zeit und erfahre hier, wie du Champagner und Schokolade kombinieren kannst, ohne dass dir dabei das Gesicht einfriert.

Wie bereits erwähnt, ist eine gelungene Kombination von Champagner und Schokolade zwar extrem schwierig, aber eben nicht unmöglich. Der No-Brainer wäre ein Schaumwein, welcher süsser als die Schokolade selbst ist, was selbstredend aber ist nicht jedermanns Sache. Die vermeintlich einfache Lösung liegt dann wohl im hohen Kakaoanteil, werden nun einige denken, aber auch hier möchten wir dringend darauf hinweisen, dass mehr als 80% Kakao den Schaumwein- egal welchen – bitter schmecken lassen. Also auch hier gilt – Finger weg!

Welche Schokolade passt zu Champagner?

Die Herausforderung bei Champagner und Schokolade besteht darin, dass beide Lebensmittel im Mund explodieren und eine vielschichtige Kombination aus taktilen Empfindungen und einzigartigen Aromen bieten. Sie haben Ähnlichkeiten, sind aber immer sehr gegensätzlich, denn beide können sehr fruchtig sein. Aber während der Champagner prickelt, legt sich die Schokolade samtig auf die Geschmacksknospen. Ihr Verhalten ist also quasi diametral. Einzeln genossen sind beide ein Hochgenuss. Aber beides zusammen? Und weil es so schwierig ist, verweisen wir an der Stelle generell an Schaumweine verschiedener Herkunft. Denn es geht hier um Weiterbildung und da müssen die eigenen Interessen auch mal hinten an stellen.

Die Aufgabe: Schwierig, aber machbar!

Beginnen wir mit der Schokolade. Schokolade ist oft etwas bitter. Dunkle Schokolade mit mehr Kakao und weniger Zucker verstärkt den bitteren Geschmack dann noch mehr.

Und wie ihr wisst, hat Champagner bekanntlich eine gute, ausgeprägte Säure. Diese Säure greift das Kakaofett an und wird die Bitterkeit der Schokolade noch weiter verstärken. Genau dieses Zusammenspiel von Säure, Zucker und Bitterkeit gilt es zu verstehen. Und nur dann, kann man eine gewinnbringende Kombination für den Genuss von Champagner und Schokolade wählen – und das ist nun wirklich kein Kinderspiel!

Die wichtigste Regel für die Kombination von Champagner und Schokolade

Als Faustregel gilt, dass die beste Kombination von Champagner und Schokolade zu den entsprechenden Champagnerstilen passt. Dunkle Schokolade passt zu trockenem Champagner. Achten Sie auf das Wort „Brut Nature“ auf dem Etikett des Champagners. Schokolade mit weniger Kakao, weisse Schokolade und Milchschokolade passen besser zu halbtrockenen und süssen Schaumweinen, die auf dem Etikett die Bezeichnung „Brut“ oder „doux“ tragen. Achten Sie unbedingt auf die Dosage, denn hier kann sie ausnahmsweise nicht hoch genug sein!

Dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil (über 80 %) lässt sich wegen ihrer geringen Süsse nur schwer mit Schaumwein kombinieren. Die Adstringenz der Schokolade macht in Kombination mit einem trockenen Champagner einen trockenen, prickelnden Geschmack bitter und eher unangenehm. Bleiben Sie daher bei Schokolade mit einem Kakaoanteil von ca. 65% oder weniger.

DIY Champagner Wein und Schokolade, ein Degustationsausflug

Lust auf einen unterhaltsamen Weinabend? Hier ist der Plan: Lade deine Freunde zu einer Champagner- und Schokoladenverkostung ein (und mich bitte auch!). Wähle 3-4 Weine und gehen zum Sprüngli Shopen.

Etwas weiter unten findest du mögliche Zusammenstellung in der empfohlenen Reihenfolge – von trocken bis lieblich. Alle diese Weine sind weit verbreitet und sollten bei uns oder im Fachhandel leicht zu finden sein.

Champagner oder Schaumwein (trockener Stil): Hergestellt aus Pinot Noir, Pinot Munier und/oder Chardonnay, sind dies traditionelle, säurebetonte Schaumweine mit Aromen von grünen Früchten, Steinobst, Zitrusfrüchten und blumigen Noten. Je nach Stil können auch Biskuit, Gebäck und Brioche hinzukommen. Ein Rosé passt hier auch gut.

Cava: Cava ist das spanische Pendant zum französischen Champagner. Cava wird aus drei einzigartigen und aromatischen Rebsorten hergestellt: Xarel.lo, Parellada und Macabeo. Das Anbaugebiet von Cava profitiert von einem etwas wärmeren Klima als das der Champagne. Die Weine sind daher fruchtiger und aromatischer als der von uns so geliebte Champagner.

Moscato d’Asti: Aus der Muskatellertraube in Italien gekeltert, ist dieser Wein weniger alkoholhaltig, leicht süss und sehr aromatisch mit Noten von Zitrusblüten und Geissblatt.

Champagner oder Schaumwein (sec, demi sec, doux/off-dry style): Dieser halbtrockene Stil des traditionellen Schaumweins ist süsser und runder am Gaumen.

Wer nicht gleich vier Flaschen Champagner öffnen möchte, sollte sich an Moscato d’Asti oder Doux-Champagner halten. Achtung Spoiler; Wir führen keinen süssen Schaumwein im Sortiment.

Kann man Champagner durch Sekt ersetzen?

Auf jeden Fall. Die Bezeichnung „Champagne“ ist durch das internationale Handelsrecht geschützt und gilt für Schaumweine, die speziell in der französischen Region Champagne hergestellt werden. Produzenten auf der ganzen Welt stellen Schaumwein im Champagner-Stil her, müssen aber auf dem Etikett eine alternative Bezeichnung verwenden. Auch Schaumweine aus anderen Regionen Frankreichs dürfen die Bezeichnung Champagner nicht verwenden. Sie werden deshalb Crémant genannt.

Wenn du also einen Schaumwein, einen Crémant oder sogar einen Cap Classique (Südafrika) findest, aber keinen „Champagner“, kannst du sicher sein, dass der Begriff „Schaumwein“ nichts mit Qualität zu tun hat, sondern alles den Launen des internationalen Handelsrechts geschuldet ist.

Die Auswahl der Pralinen

Du möchtest für deine Verkostung einzigartige Schokoladensorten finden? Weisse Schokolade, Milchschokolade und Bitterschokolade mit unterschiedlichem Kakaogehalt sind ein guter Anfang. Aber auch Schokoladen mit fruchtigen Noten passen sehr gut in das Konzept. Und wenn du eine Schokoladenexpert:in  kennst, ist es an der Zeit, sein Wissen anzuzapfen!

Wir empfehlen die Löwenküsse von Löw-Delights. Die Qualität der handgemachten Pralinen ist einfach unübertroffen. Dazu kommt, dass man fast alle Geschmacksrichtungen probieren kann und so ein enorm breites Spektrum abdecken können. Denn die Welt der Schokolade ist ebenso komplex wie die Welt des Weins.

Bereiten Sie Ihre Schokoladen- und Champagnerprobe vor

Schritt 1: Den Champagner kühlen. Er sollte kühl, aber nicht kalt sein. Die Temperatur sollte zwischen 9° und 12° liegen. Die durchschnittliche Kühlschranktemperatur liegt bei etwa 5 °C. Nehmen Sie den Champagner also etwa 15 bis 20 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank.

Stelle dein Champagner NIEMALS in den Gefrierschrank. Champagnerflaschen stehen unter einem Druck von bis zu 6 Atmosphären und können explodieren. Und das willst du sicher vermeiden! Tipp: Kaufe dir ein oder zwei Kühlmanschetten, die du immer im Gefrierfach aufbewahrst. Damit kühlst du jeden Wein innerhalb von 5 Minuten auf Trinktemperatur und halten ihn im Sommer auch über längere Zeit kühl.

Schritt 2: Bevor du mit der Degustation beginnst, stelle dir die Pralinen und ein Weissweinglas bereit, in welchem du den Champagner einschenken kannst. Wenn du noch «Cüpli-Gläser» zu Hause hast, kannst du diese jetzt feierlich aus dem Fenster werfen. Denn du willst nie, nie , nie mehr wieder Champagner daraus trinken wollen. Nie wieder!

Schritt 3: Beginne mit den kakaohaltigeren Pralinen und den trockeneren Weinen und hebe dir die gehaltvolleren und schwereren für den Schluss auf. Der Wechsel von trocken zu süss und wieder zu trocken lässt die trockenen Weine herber erscheinen.

Wenn du keine Pralines mit Nüssen oder Salz gereicht haben, denke daran, ein paar Cracker oder Nüsse auf den Tisch zu stellen. Denn die sind ideal, um die Geschmacksknospen wieder in Schwung zu bringen und das Fett der Schokolade und die Säure des Weins zu neutralisieren.

Bist du ein Multitasker? Dann probiere doch einmal die in Schokolade getauchten Brezeln: salzig, süss, knusprig und schokoladig in einem. Oder Erdbeeren in Schokolade sind der Inbegriff von Dekadenz. Die Säure der Erdbeere passt perfekt zum Champagner.

Brownies, Kuchen und Kekse. Solange du darauf achtest, einen süsseren Champagner zu wählen, kann die Kombination mit Ihrem charakteristischen Rezept für Brownies oder Schokoladenkuchen, deiner Kreation sogar einen Hauch von Persönlichkeit verleihen.

Die Mutigen unter euch können ein Schokoladenfondue auf den Tisch zaubern. Wobei mir persönlich das ein bisschen zu viel des Guten ist, möchte dich auf keinen Fall davon abhalten.

Muss es ein teurer Wein oder eine teure Schokolade sein?

Gefallen tut, was schmeckt. Ob du nun ein KitKat kaufst oder dein Geld lieber bei Sprüngli oder Löw-Delights anlegst, bleibt dir überlassen. Meine Wahl würde aber bestimmt nicht auf ein KitKat fallen, so viel ist sicher.

Champagner fällt in die gleiche Qualitätskategorie. Du kannst einen Schaumwein für 5 Franken kaufen (wahrscheinlich im selben Laden wie das KitKat), oder du findest einen Champagner, der etwas mehr kostet – dein Portemonnaie wird dir schon sagen, was das Beste für dich ist.

Fazit – Schokolade und Wein sind ein Experiment wert. Geniesse die Aromen,  denn sowohl Schokolade als auch Champagner verwöhnen deine Sinne. Lasse dir Zeit und notiere deine Vorlieben, bis du die perfekte Kombination gefunden hast. Und wenn es dann soweit ist, und du sie gefunden hast, so teile uns das doch bitte in den Kommentaren mit. Wir freuen uns!