Champagne ist der Name des berühmtesten Schaumweins der Welt.

Es ist die Bezeichnung, unter der er verkauft wird, und Champagne ist der Name der französischen Weinregion, der AOC, aus der er stammt. Die wichtigsten Traubensorten sind der Pinot Noir, der Pinot Meunier und der Chardonnay. Auch angebaut und in der Champagne zur Herstellung von Champagner zugelassen, sind die Traubensorten Arbanne, Petit Meslier, Pinto Gris und Pinot Blanc.

Der Begriff Champagner wurde bis vor kurzem für fast alle Schaumweine aus der ganzen Welt verwendet, was in den letzten Jahrzehnten Gegenstand manch einer juristischen Kontroverse und Auseinandersetzung war. Mittlerweile ist der Begriff «Champagne» eine gesetzlich kontrollierte und eingeschränkte Bezeichnung. Nur Schaumwein, der in der AOC Champagne angebaut und hergestellt wird, darf sich Champagner nennen. Jeder andere Bubbly musste sich einen neuen Namen suchen gehen.

Ruhm und Erfolg des Champagners sind das Ergebnis vieler Faktoren. Wir sind uns aber sicher, dass es dafür drei Hauptgründe gibt, die den Ausschlag dafür gegeben haben. Da wären erstens die so wichtigen Bläschen, die ihn vom weniger «aufregenden» Stillwein abheben. Zweitens wäre da der Preis, der sich schon in der Basisversion über dem der Stillweine positioniert und ihm einen gewissen exklusiven und besonderen Charakter verleiht. An der Stelle muss ich aber gleich ein grosses „aber“ stellen: Denn im Verlgleich zu den Top-Weinen dieser Welt, ist der Champagne im Verlgeich zu der Herstellung von Stillwein und dessen Preise im Durschnitt immer noch günstig. Und last but not least: ein äusserst geschicktes, über zwei Jahrhunderte gepflegtes Marketing bei einer sehr willigen und aufnahmefähigen Kundschaft.

champagne house near verzenay champagne

View on lighthouse and green pinot noir grand cru vineyards of famous champagne houses in Montagne de Reims near Verzenay, Champagne, France (c) AdobeStock

Denn der Champagner war nicht immer das, was er heute ist. Die Champagne liegt auf dem 49. Grad nördlicher Breite und damit am nördlichen Rand der weltweiten Weinanbaugebiete. Die Temperaturen waren dort durchschnittlich einst so tief, dass es kaum möglich war, einen geniessbaren Wein zu keltern. Heute, der Klimaerwärmung sei Dank, sind die warmen Vegetationsperioden massiv länger, und so ist es heute möglich, eine Qualität auf die Flasche zu ziehen, wie es noch gar nie möglich war. Trotzdem ist es noch heute so, dass die Trauben in der Champagne die charakteristische Säure eines Randklimas aufweisen, und erst die Entdeckung der zweiten Gärung ermöglichte einen Weinstil, der diese Herbheit nutzen kann.

Rebsorten der Champagne

Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay sind die wichtigsten Rebsorten für die Herstellung von Champagner – ein Rezept, das sehr oft für Schaumweine in der ganzen Welt verwendet wird. Wenig bekannt ist, dass vier weitere Rebsorten ebenfalls für die Champagnerherstellung zugelassen sind und auch heute noch verwendet werden, wenn auch in geringen Mengen. Es handelt sich um Pinot Blanc, Pinot Gris, Petit Meslier und Arbane. Alle sieben Sorten werden noch in mindestens einem Champagner eines Erzeugers zusammen verwendet; der Laherte Freres les 7 ist das herausragendste Beispiel. Den sollten Sie mal probiert haben.

Die Kombination der drei Hauptrebsorten ist also nicht nur das Ergebnis einer jahrhundertelangen Auslese und Verfeinerung, sondern auch des Terroirs (insbesondere des Klimas). Denn Pinot Noir, Piot Meunier und Chardonnay gehören zu den wenigen Rebsorten, welche in diesem kalten und feuchten Klima gut gedeihen.

So bringt jede Traubensorte ihre Vorzüge im Champagner zur Geltung. Der Pinot Noir bringt ein gutes Gewicht am Gaumen sowie dunklere und fleischige Aromen mit. Der Meunier hat die Säure und eine schöne Frucht, welche vor allem bei jungen Weinen zum Ausdruck kommen. Ausserdem beginnt er später zu blühen und ist früher reif als der Pinot Noir. Das macht ihn weniger anfällig auf die Fäulnis. Auch bei Frösten im Frühling und Herbst ist er auf der sicheren Seite. Und der Chardonnay? Der ist für die Eleganz und Finesse zuständig. Er verleiht dem Champagner eine schöne Cremigkeit und rundet ihn mit Aromen von Steinobst wunderbar ab.

Champagner-Stile

Die ersten Weine, welche vor tausenden von Jahren in der Champagne hergestellt wurden, waren selbstredend weit weg von dem, was wir heute kennen. Es waren typisch rosafarbene Stillweine, die meist aus dunklen Trauben hergestellt wurden. Von einer Vielfalt, wie wir sie heute kennen, war nichts zu spüren.

Die wichtigsten Champagner-Stilrichtungen unterscheiden sich in der Farbe, der Süsse (Dosage) und der verarbeiteten Rebsorten, sowie darin, ob sie aus einem einzigen Jahrgang oder mehreren Jahrgängen, sogenannten NV (Non-Vintage) stammen.

Bei den Cuvées handelt es sich entweder um Blanc de Noirs (aus dunklen Trauben), den Blanc de Blancs (aus grünhäutigen Trauben) oder einfach um einen Blanc, also eine beliebige Kombination aller zugelassenen Traubensorten. Ein Rosé-Champagner wird entweder durch die Zugabe von Rotwein zum Weisswein hergestellt oder durch das sogenannte Saignée-Verfahren. Hier liegt der Wein wie bei der Herstellung von Rotwein eine gewisse Zeit auf der Maische und bekommt von dort seine Farbe.

Dann gibt es noch die Grand-Cru- oder Premier-Cru-Champagner. Diese werden aus den allerbesten Weinbergen der Region hergestellt. Es gibt in der Champagne 17 «Grand Cru»- und 42 «Premier Cru»-Lagen, die als besonders geeignet gelten.

Produktionsprozess

Die Herstellung von Champagne ist dem der Stillweine ähnlich, umfasst jedoch eine weitere wichtige Phase, die zweite Gärung. Diese wird in der Flasche durch Zugabe von Zucker und Hefe eingeleitet – auf diese Weise entsteht die Perlage, welche für das prickelnde Mundgefühl verantwortlich ist.

Non-Vintage-Champagner müssen mindestens 15 Monate auf der Feinhefe reifen, bevor sie auf den Markt kommen und mindestens drei Monate nach dem Degorgieren im Keller ruhen. Bei Winzer-Champagnern hingegen sind 2 bis 3 Jahre üblich. Jahrgangsweine müssen mindestens 36 Monate in der Flasche reifen, bevor die Cuvée auf dem Markt kommt. Aber auch hier sind 4 bis 10 Jahre die Regel. Früher wird kaum ein Jahrgangswein degorgiert.

Der Hauptgrund, warum die meisten Champagne sogenannte «Non-Vintage» Weine sind, also ohne Jahrgangsangaben verkauft werden, ist die Variabilität der einzelnen Jahrgänge. Mit dem Beifügen der «Reserveweine» versucht man, die Schwankungen schlechterer Jahrgänge zu mildern.

Die meisten Häuser stellen als Krönung ihres Sortimentes einen Jahrgangs-Champagne her. Dieser Wein wird nur in guten bis sehr guten Jahren ausschliesslich mit Trauben aus diesem einen Jahr hergestellt, ohne Reserveweine. Es sind Weine, die in der Regel eine längere Reifung benötigen und nach höheren Qualitätsanforderungen hergestellt werden.

Blick nach Reims durch Weinreben und Rebberg

Row vine grape in champagne vineyards at Montagne de reims, Reims, France (c) AdobeStock

Landschaft und Terroir

Nebst den klimatischen, jahrgangsabhängigen Bedingungen und Eigenschaften der Rebsorten, gibt es noch eine weitere Komponente, welche die Champagne auszeichnet: die Landschaft und die geologischen Voraussetzungen, die sie mitbringt. Die kalkhaltigen Böden, die sich in sanften Hügeln des Pariser Beckens wellen.

Dieser berühmte Boden unterscheidet sich insofern von den anderen Kalksteinböden der französischen Weinbauregionen, als dass er feinkörniger und poröser ist. Diese Struktur des Bodens ermöglicht den Reben ein tiefes Wurzeln, keine Staunässe und doch viel Feuchtigkeit im Erdreich. Also ideale Bedingungen für den Anbau von Reben.

Selbst innerhalb dieses relativ einheitlichen Terroirs gibt es Unterschiede in den Böden und im Klima, die dazu führen, dass verschiedene Gebiete besser für die Bedürfnisse der drei Hauptrebsorten geeignet sind. An der Côte des Blancs – und insbesondere an der Côte de Sezanne – finden sich die besten Chardonnay-Lagen, während die Montagne de Reims und das Vallee de la Marne ideal für Pinot Noir und Pinot Meunier geeignet sind.

Sie sind interessiert die Champagne besser kennen zu lernen? Wir bieten Degustationsboxen an, wo Sie verschiedene Cuvées einfach kennen lernen können.

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